COVID-19 und Antibiotikaresistenzen

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Die Breitenanwendung von Antibiotika in Human- und Tiermedizin, die früher in der Landwirtschaft auch als „Leistungsförderer“* Anwendung fand, hat bekanntermaßen zu einer drastischen Zunahme von Resistenzen bei medizinisch lebenswichtigen Antibiotika geführt. Der beispiellose Siegeszug der bakterienabtötenden Substanzen führte zu einem mehr oder minder flächendeckenden und häufig unreflektierten Einsatz dieser Mittel. So wurden und werden beispielsweise viele Antibiotika auch noch heute ohne ausreichende Suche nach den auslösenden Infektionserregern und ohne gezielte Empfindlichkeitsprüfung, die man Antibiogramme nennt, eingesetzt. Durch Breitenanwendung hat man den entsprechenden Selektionsdruck auf die Bakteriengemeinschaften erhöht, sodass die empfindlichen Vertreter letztlich zurückgedrängt oder gar gänzlich eliminiert werden. Dies hat zur Folge, dass aggressivere und mehr oder weniger resistente Bakterien überleben werden. Wenn dann auch noch entgegen der bestehenden ärztlichen Leitlinien sogenannte Reserve-Antibiotika eingesetzt werden, die oft das letzte Mittel gegen resistente Bakterien sind, verengt sich Zug um Zug das mögliche Spektrum an therapeutischen Möglichkeiten, schwere bakterielle Infektionen erfolgreich zu behandeln. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht schon seit Jahren von einer dramatischen Entwicklung. 

Behandlung von Harnwegsinfekten: Nicht nur an die Bekämpfung der Erreger denken!

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In den allermeisten Fällen ist der Erreger Escherichia coli, der aus der Darmflora in die Harnwege gelangen kann, Auslöser einer Blasenentzündung (Zystitis). Wesentlich seltener verursachen Bakterien wie Staphylococcus saprophyticus oder Klebsiellen Blasenentzündungen. Haben sich diese Erreger erst mal in den Schleimhäuten der ableitenden Harnwege – dazu zählen Harnleiter, Harnblase und Harnröhre – eingenistet, wird eine komplexe Entzündungsreaktion in Gang gesetzt.

Alle reden von MRSA – doch auch andere Antibiotika-resistente Keime gewinnen zunehmend an Bedeutung

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Wenn es um Keime geht, gegen die chemisch-synthetische Antibiotika nicht mehr wirksam sind, haben die meisten schon mal von MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) gehört.  Diese Bakterienbefinden sich zum Beispiel auf der Haut von MRSA-Trägern, ohne Erkrankungen auszulösen. Eine Infektion kann dann ausbrechen, wenn die MRSA-Erreger infolge eines geschwächten Abwehrsystems über Wunden oder durch Schleimhäute in den Körper gelangen.  Das ist häufig bei Patienten im Krankenhaus der Fall, weshalb MRSA auch häufig als „Krankenhauskeim“ bezeichnet wird. Da MRSA gegen wichtige Antibiotika unempfindlich (multiresistent) ist, kann eine Infektion einen schweren Verlauf nehmen.Zwar ist in den vergangenen Jahren ein Rückgang von MRSA-Infektionen zu verzeichnen, jedoch sind in Deutschland die MRSA-Keime immer noch dominant. Noch nicht ausreichend ins öffentliche Bewusstsein gerückt sind andere Erreger – zu nennen wären hier zum Beispiel VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken).

Virus oder Bakterien: Nur die richtige Diagnose ermöglicht eine rationale Therapie!

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Auch im Frühjahr 2016 grassiert eine neuerliche Grippe- und Erkältungswelle in Deutschland. Nach vielen Beobachtungen waren die Erkrankungen trotz des vergleichsweise milden Wetters in vielen Regionen häufiger und klinisch ausgeprägter als in den Vorjahren. Bei hartnäckigen Erkältungen stellt sich in der Arztpraxis umso häufiger die Frage: Ist ein Antibiotika-Einsatz sinnvoll oder nutzlos, weil die zugrunde liegende Erkrankung ausschließlich durch Viren verursacht wird? Daten über einen neuen Bluttest wecken Hoffnung, dass bald eine schnelle Abklärung möglich wird, ob Viren oder Bakterien den Infekt verursachen.

Antibiotika-Resistenzen: Die WHO wacht langsam auf….

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Über die Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde in der Rubrik „Expertenmeinungen“ bereits berichtet (s. GRÖHES 10-Punkte-Programm) 1. In diesen Tagen startet nun eine erste globale Initiative der internationalen Gesundheitswächter.  Zuvor hatte die WHO eine breit angelegte Studie zum Antibiotika-Gebrauch in 133 Mitgliedsstaaten durchgeführt (2015)2. Als wesentliche Problemlagen werden benannt: eine mangelhafte Ausstattung bzw. zu wenig Budget der Referenzlabors, die teilweise Freiverkäuflichkeit von Antibiotika sowie mangelhaftes Wissen über chemisch- synthetische Antibiotika und Resistenzen bei medizinischem Fachpersonal, Laien inkl. Politik, Medien und Hochschulbereich.  

Antibiotika-Einsatz in der Humanmedizin: Fehlbehandlungen und wirkungsloser Einsatz sind an der Tagesordnung…

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In letzter Zeit tobt in der Laienpresse wieder eine Debatte um die Frage, wer an der Misere der Resistenzentwicklung gegenüber konventionellen Antibiotika schuld sei. Als Leitmedium fungiert hierbei ein Organ der sog. Qualitätspresse, die renommierte ZEIT aus Hamburg – übrigens vom Autor dieser Zeilen seit Studienzeiten abonniert. Während einige Artikel der Serie gute Hintergrundinformationen zu Resistenzen aufzeigen, können andere Behauptungen, z. B. unter der Überschrift: „Die Rache aus dem Stall“, nicht unwidersprochen bleiben, denn die Ursache der Resistenzentwicklung kann sicher nicht nur an einer Stelle im System gesucht werden. Das zeigt auch die Vielzahl und Heftigkeit vieler Reaktionen, z. B. in den Kommentarseiten der Online-Ausgabe, darunter auch von Fachverbänden wie dem Verband der Agrarjournalisten (VDAJ) in einem offenen Brief an Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Der VDAJ nannte die o. a. Berichterstattung „reißerisch, einseitig recherchiert und ehrverletzend“.¹

Natürliche Reiseapotheke

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Sommer, Sonne, Strand und Meer – so stellen wir uns den perfekten Urlaub vor! Wenn die vermeintlich schönste Zeit des Jahres allerdings von gesundheitlichen Beschwerden wie Durchfall, Erkältung, Verstopfung oder Schlafstörungen durchkreuzt wird, ist schnelle Hilfe gefragt. Denn wer im Ausland nach einer Apotheke mit fachkundiger Beratung sucht – vor allem hinsichtlich natürlicher Behandlungsmethoden –, der wird es vielerorts schwer haben. Zudem haben ausländische Präparate meist andere Namen und entsprechen oft nicht den deutschen Qualitätsstandards, da unsere Ansprüche bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit nicht überall gelten. Daher empfiehlt es sich, für die typischen, häufig gerade im Urlaub auftretenden Beschwerden, schon zu Hause einen naturheilkundlichen Begleiter ins Gepäck zu legen. Hier finden Sie eine Auswahl häufiger gesundheitlicher Beschwerden mit einer empfehlenswerten pflanzlichen Behandlungsoption, die Ihre Reiseapotheke sinnvoll ergänzt.

Blasenentzündung: Nicht jede Frau will Antibiotika

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Ständiger Harndrang, Schmerzen im Unterleib, Blut im Urin oder Brennen beim Wasserlassen sind Symptome, die in der Regel auf eine Blasenentzündung hindeuten. Stellt der Arzt die entsprechende Diagnose, wird meist ein Antibiotikum verschrieben. Dass dies nicht immer im Sinne der Patientin ist, zeigt eine aktuelle Studie aus Holland.

Umgang mit Restrisiko…. mehr Sicherheit bei der Verwendung von rohem Fleisch

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Fleisch ist ein leicht verderbliches Lebensmittel. Deshalb lagert das Gulasch auch in der Kühltheke des Fleischers und nicht im Regal. Der Verderb findet hauptsächlich durch Mikroorganismen statt, die bei Schlachtung und Verarbeitung – teilweise unvermeidlich – auf oder in das Fleisch gelangen. Bakterien und Hefen sind Vermehrungsprofis: Bei optimalen Temperaturen können sie sich alle 20 Minuten verdoppeln. Aus einem einzigen Bakterium kann so über Nacht eine Milliarden-Anzahl werden, wenn z.B. die Kühlkette nicht eingehalten wird. Viele dieser Keime können Eiweiße und Fett spalten, daher der unappetitliche Anblick und Geruch von „Gammelfleisch“. Soweit, so gut. 

Aktion „Saubere Hände“ – sachgerechte Hygiene als effektives Mittel gegen Krankenhauskeime

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Um die Erreger in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in den Griff zu bekommen gibt es ein ebenso einfaches wie effektives Mittel: Hygiene! Durch konsequente Händehygiene können Krankenhausinfektionen reduziert werden.