Was sind antibiotisch wirksame Arzneipflanzen?

Arzneipflanzen mit antibiotischer Wirkung sind eine der Geheimwaffen im Überlebenskampf der Natur. Die antibiotisch wirksamen Substanzen werden aus Pflanzen gewonnen, die sich mit diesen Stoffen selbst wirkungsvoll gegen Bakterien, Viren und Pilze verteidigen.

Wirksam unter anderem bei Atemwegs- und Harnwegsinfekten

Die Naturmedizin wendet antibiotisch wirksame Arzneipflanzen unter anderem bei Atemwegs- und Harnwegsinfekten, Magen-Darm-Beschwerden, Haut- und Pilzerkrankungen sowie zur Steigerung der Immunabwehr an. Bei Atemwegs- und Harnwegsinfektionen wirken zum Beispiel die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich besonders gut.

Seit Jahrtausenden bewährt

Seit Jahrtausenden werden antibiotisch wirksame Arzneipflanzen in allen Kulturen der Welt mit Erfolg eingesetzt. Vom alten Ägypten über die Antike und das Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert bedienten sich Mediziner fast ausschließlich der Natur. Bereits im Grab eines Neandertalers, das vor ca. 70.000 - 40.000 Jahren angelegt wurde, fanden sich Beigaben, die nach Pollenuntersuchungen sieben Heilpflanzen zuzuordnen sind. Die umfangreichste Arzneimittellehre des Altertums ist die in fünf Büchern abgefasste „De materia medica“ des Dioskurides (ein römischer Militärarzt, der im 1. Jh. n. Chr. lebte). Darin werden bereits 813 pflanzliche Arzneimittel beschrieben. Das Werk erschien um 78 n. Chr. und wirkte über Jahrhunderte.

Im Mittelalter brachten die Ordensgeistlichen, vor allem die Benediktiner, zahlreiche Heilpflanzen nach Mitteleuropa und kultivierten und studierten sie dort in den Klostergärten.

Moderne Verfahren ermöglichen uns heute, die schon unseren Vorfahren bekannten Naturstoffe so wirkungsvoll wie möglich einzusetzen. Je nach Pflanze sind sie in den verschiedensten Darreichungsformen erhältlich, z.B. als Tabletten, Tropfen, Tees, Gels oder Cremes.