Was sind die Ursachen und Symptome einer Blasenentzündung?

Die Blasenentzündung (Harnwegsinfekt, Zystitis, Blasenkatarrh) ist eine meist bakterielle Entzündung der Blasenschleimhaut,. Sie ist vor allem bei Mädchen und Frauen eine der häufigsten bakteriellen Infektionen: Fast vier Millionen Menschen, meist Frauen, leiden jährlich an zum Teil immer wiederkehrenden Blasenentzündungen.

Ursachen einer Blasenentzündung: AUSLÖSER SIND IN DEN MEISTEN FÄLLEN BAKTERIEN

Die Ursache einer Blasenentzündung sind meist Bakterien, vor allem Darmbakterien. So ist das Bakterium Escherichia coli, das natürlicherweise im Dickdarm eines jeden Menschen milliardenfach vorhanden ist, in etwa 80 % aller Fälle Auslöser einer Blasenentzündung. Die Erreger können von der Harnröhre über die Harnblase weiter nach oben in die Harnleiter und über die Nierenbecken bis zu den Nieren aufsteigen. Hier können Sie Entzündungen hervorrufen, die im schlimmsten Fall bis zum Nierenversagen führen.

Expertentipps und mehr

Wollen Sie mehr über Ursachen und Symptome einer Blasenentzündung erfahren? Herr Dr. Dr. Erwin Häringer, Arzt für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde, München, beantwortet in der Rubrik „Expertentipps“ häufige Fragen zu der Erkrankung und informiert, wann der Gang zum Arzt sinnvoll ist.

Wenn Sie weitere Informationen zu Symptomen und Ursachen einer Harnwegsinfektion wünschen oder sonstige Fragen zum Themengebiet „Blasenentzündungen“ haben, nutzen Sie bitte unseren Expertenrat, um  direkt per E-Mail oder telefonisch mit unseren Experten in Kontakt zu treten.

Bild links: Dr. Dr. Erwin Häringer, Arzt für Naturheilkunde und Allgemeinmedizin beantwortet Fragen zu Ursachen und Symptomen von Blasenentzündungen und informiert über den Einsatz von Arzneimitteln zur pflanzlichen Infektabwehr.

FRAUEN SIND HÄUFIGER BETROFFEN ALS MÄNNER

Besonders häufig trifft es junge, sexuell aktive Frauen. Begünstigende Faktoren für das Wachstum von Bakterien sind aber auch Schwangerschaft und Geburt und ein durch die Wechseljahre bedingter Östrogenmangel. Männer erkranken deutlich seltener an einer Blasenentzündung. Ihre längere Harnröhre (24 cm statt 2,5 bis 5 cm bei den Frauen) schützt sie besser vor eindringenden Keimen. Bei Frauen liegt die Harnröhre außerdem näher am After, was ebenso zu einer erhöhten Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen führt (Schmierinfektion). Schrumpft nach den Wechseljahren durch den Östrogenmangel das Gewebepolster um die Harnröhre, wird die Barriere für die Krankheitserreger noch geringer. Zusätzlich schwächt der Östrogenmangel Bindegewebe, Schließmuskel und Beckenbodenmuskulatur. Bei älteren Männern kann eine vergrößerte Prostata den Harnabfluss stören und so Blasenentzündungen begünstigen. Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Männer und Frauen über 60 Jahren sind mit dem hohen Erkrankungsrisiko von 20 % gleich stark betroffen.

Bild rechts: Ursache und Symptome von Blasenentzündungen: Frauen sind aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre wesentlich häufiger betroffen als Männer und leiden unter typischen Symptomen einer Blasenentzündung wie Schmerzen und Brennen im Unterleib sowie ständigem Harndrang.

Symptome der Blasenentzündung: Schmerzen und Brennen im Unterleib

Die Symptome der Harnwegsinfektion sind sehr unangenehm, denn neben den Schmerzen und dem Brennen im Unterleib kommt der ständige Harndrang mit geringen Urinmengen als lästige Begleiterscheinung hinzu. Die Blasenentleerung fällt schwer und geht zum Teil mit Krämpfen einher. Zusätzlich kommt manchmal auch Blut im Urin vor. Um Komplikationen zu vermeiden, ist es sehr wichtig, frühzeitig mit der Behandlung zu beginnen.

PROBLEMFALL Wiederkehrende BLASENENTZÜNDUNG

Etwa jede dritte Frau erleidet einmal im Jahr eine Blasenentzündung. Häufig und sehr belastend für die Betroffenen ist die Entwicklung einer häufig wiederkehrenden Infektion der Harnwege, bei der sich die Blasenentzündungen alle paar Wochen oder Monate einstellen. Bei bis zu 20% der Betroffenen tritt die Blasenentzündung immer wieder auf. Gründe für häufig wiederkehrende Blasenentzündungen sind z.B. Harnsteine, Katheter, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Pilzinfektionen der Scheide. Der wiederholte Einsatz von chemisch-synthetischen Antibiotika ist häufig mit Nebenwirkungen verbunden (Hautausschläge, Pilzinfektionen der Scheide, Schwächung des Immunsystems und Schädigung der Magen-Darm-Flora). Auch sind AntibiotikaResistenzen ein verbreitetes Problem. Die Resistenzsituation erfordert neue Behandlungsansätze: Pflanzliche Präparate können bei unkomplizierten, häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen eine Alternative darstellen. So wird zum Beispiel in der aktualisierten Ärzte-Leitlinie zur Behandlung von Blasenentzündungen als pflanzliche Behandlungsmöglichkeit bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen der Einsatz von Kapuzinerkresse und Meerrettich empfohlen.

Bild links: Was tun bei Blasenentzündungen, die immer wiederkehren? Pflanzliche Präparate können bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen eine Alternative darstellen und die quälenden Symptome lindern.