Aktion „Saubere Hände“ – sachgerechte Hygiene als effektives Mittel gegen Krankenhauskeime

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Um die Erreger in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in den Griff zu bekommen gibt es ein ebenso einfaches wie effektives Mittel: Hygiene! Durch konsequente Händehygiene können Krankenhausinfektionen reduziert werden. 

Daher hat die World Health Organisation (WHO) bereits 2005 die Initiative „Clean Care is Safer Care“ zur Verbesserung der Patientensicherheit gestartet. Bei der Kampagne steht die Bedeutung der Händedesinfektion zur Vermeidung von Infektionen, die in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen erworben werden, im Vordergrund. Seit dem Start der Kampagne haben sich weltweit über 150 Staaten verpflichtet, eine Kampagne auf nationaler Ebene zur Verbesserung der Händedesinfektion durchzuführen. Bis zum Jahr 2010 haben 38 Länder, darunter auch Deutschland, eine solche Kampagne ins Leben gerufen.

„Aktion Saubere Hände“ – Keine Chance den Krankenhausinfektionen

In Deutschland wurde entsprechend am 1. Januar 2008 die  „Aktion Saubere Hände“ ins Leben gerufen, die unter anderem durch das Bundesministerium für Gesundheit, dem Nationalen Referenzzentrum für die Surveillance Nosokomialer Infektionen (NRZ), dem Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. und der Gesellschaft für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen e.V. (GQMG) unterstützt wird.1)  Bei Anmeldung zur Kampagne verpflichtet sich jede Einrichtung, bestimmte Mindestmaßnahmen umzusetzen, die je nach Einrichtungsart variieren. Zu den Instrumenten der Kampagne zählen beispielsweise ein eintägiger Einführungskurs und mehrere Fortbildungen zu Themenschwerpunkten wie „Die 5 Indikationen der Händedesinfektion“ oder „Händedesinfektion und Handschuhe“.  Aber auch praxisorientierte Maßnahmen wie z.B. die unmittelbare Verfügbarkeit von Händedesinfektionsmitteln auf Intensivstationen, die bei einem Spender pro Patientenbett und bei Nicht-Intensivstationen bei einem Spender auf zwei Patientenbetten liegen sollte, stehen im Fokus. Leider beteiligen sich deutschlandweit nur 800 von 2000 Krankenhäusern an der „Aktion Saubere Hände“.2)   Nichts desto trotz hat diese seit ihrem Beginn im Januar 2008 eine große Hygienewelle in Deutschlands Krankenhäusern ins Rollen gebracht. Dies spiegelt sich nach Angaben der Initiatoren der „Aktion Saubere Hände“ beispielsweise im Verbrauch von Händedesinfektionsmittel wider: Wie der Verbrauch an Händedesinfektionsmittel an 159 Kliniken ergab, ist dieser in den Jahren 2007 bis 2010 um 36 Prozent gestiegen. Dieser positive Trend setzte sich auch 2011 fort. 1)

5. Mai 3013 ist Welt-Handhygiene-Tag

In diesem Jahr wird zum 5. Mal der Welt-Handhygiene-Tag der WHO ins Leben gerufen.3) Der Tag wird an einem symbolträchtigen Datum, dem 5.5.2013, stattfinden – dabei steht jede fünf für eine Hand mit der entsprechenden Anzahl an Fingern. Rund um den 5. Mai soll eine Sensibilisierung für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen erfolgen, welche den beachtlichen Stellenwert der Handhygiene im Kampf gegen Keime in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in den Fokus stellt.  An vielen deutschen Großkliniken, wie z.B. an den Universitätsklinika Heidelberg und Freiburg finden Veranstaltungen statt, um die Öffentlichkeit entsprechend über die Bedeutung der Händehygiene bei der Infektionsverhütung  zu informieren

Hygiene als zentrales Mittel auch gegen neue Erreger

Die durch antibiotikaresistente MRSA-Keime bedingten Infektionen vor allem in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sind durch häufige Medienberichterstattungen in den letzten Jahren weithin bekannt. Zwar stagniert derzeit die Zahl der durch diese Keime verursachten Neuinfektionen, dennoch, gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Denn neue Bakterienvertreter, die gegen mehrere Antibiotika zugleich unempfindlich sind, machen den Ärzten zu schaffen. Diese Darmkeime (Enterobakterien) sind zunehmend resistent gegen Carbapeneme. Hierbei handelt es sich um eine Klasse so genannter „Reserveantibiotika“, die in der Medizin als letzte Reserve für sehr schwere Infektionen eingesetzt werden, wenn alle anderen Antibiotika versagen. Da Resistenzen schneller voranschreiten als die Entwicklung neuer Antibiotika hilft nur eines: sachgerechte Hygiene, die dazu beiträgt, Erreger wie MRSA und die neu auftretenden Enterobakterien in den Griff zu bekommen.

Quellen:

1)      http://www.aktion-sauberehaende.de/

2)      http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/klinikmanagement/default.aspx?sid=835386&cm_mmc=Newsletter-_-Newsletter-C-_-20130327-_-Klinik-Management

3)      http://www.who.int/gpsc/5may/EN_PSP_GPSC1_5May_2013/en/index.html