Antibiotika-Einsatz in der Humanmedizin: Fehlbehandlungen und wirkungsloser Einsatz sind an der Tagesordnung…

Kategorien: Infektionskrankheiten Resistenzen 

In letzter Zeit tobt in der Laienpresse wieder eine Debatte um die Frage, wer an der Misere der Resistenzentwicklung gegenüber konventionellen Antibiotika schuld sei. Als Leitmedium fungiert hierbei ein Organ der sog. Qualitätspresse, die renommierte ZEIT aus Hamburg – übrigens vom Autor dieser Zeilen seit Studienzeiten abonniert. Während einige Artikel der Serie gute Hintergrundinformationen zu Resistenzen aufzeigen, können andere Behauptungen, z. B. unter der Überschrift: „Die Rache aus dem Stall“, nicht unwidersprochen bleiben, denn die Ursache der Resistenzentwicklung kann sicher nicht nur an einer Stelle im System gesucht werden. Das zeigt auch die Vielzahl und Heftigkeit vieler Reaktionen, z. B. in den Kommentarseiten der Online-Ausgabe, darunter auch von Fachverbänden wie dem Verband der Agrarjournalisten (VDAJ) in einem offenen Brief an Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Der VDAJ nannte die o. a. Berichterstattung „reißerisch, einseitig recherchiert und ehrverletzend“.¹

Antibiotika-Resistenzen: Welche Rolle spielen Kläranlagen von Kommunen und Kliniken?

Kategorien: AllgemeinUmwelt Resistenzen 

Verfolgt man die Diskussion über die dramatische Zunahme von Resistenzen gegenüber chemisch-synthetischen Antibiotika, so mutet manche Äußerung an, als ginge es darum, den „Schwarzen Peter“ zwischen der Humanmedizin und der Landwirtschaft/Veterinärmedizin hin- und herzuschieben (siehe die durchaus einseitige Entschließung des 72. Bayerischen Ärztetages – s. hier). Dabei ist der Sachverhalt – wie so häufig – komplexer. Aktuell wird z. B. im jüngsten deutschen Arzneiverordnungsreport über eine erneute Zunahme des Antibiotika-Verbrauches berichtet2: Die Zahl der Verordnungen stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um stolze 6,4%. Ob es zu einer Verbreitung von resistenten Keimen  über Kläranlagen kommt, ist aufgrund der stetig steigenden Antibiotika-Verordnungen eine berechtigte Frage…. 

Antibiotikaresistenzen in der Nahrungsmittelkette…

Kategorien: AllgemeinUmwelt Antibiotika in der Tierzucht 

…so lautete der knappe Titel einer internationalen Tagung, veranstaltet vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) im November 2013. Das BfR ist als Bundesoberbehörde mit weit über 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Geschäftsbereich des Bundes-Landwirtschaftsministeriums angesiedelt und soll Risiken erkennen, bewerten und kommunizieren. 

ADEP – eine „neue Substanz“, die Bakterien in den Selbstmord treibt

Kategorien:  Forschung 

Die galoppierende Zunahme gefährlicher Resistenzen gegenüber verschiedensten Antibiotika wurde in diesem Blog schon vielfach thematisiert. Es verwundert nicht, dass sich viele Wissenschaftler mit dem Groß-Thema „antibiotikaresistente Substanzen“, das Aufmerksamkeit und möglichen wirtschaftlichen Erfolg verspricht, beschäftigen. Viele Versuchsdaten aus aktuellen Studien werden im Vergleich zu früher sehr früh und „populär“ über alle Medienkanäle vermarktet, um Hoffnungen zu wecken und vielleicht auch, um Forschungsgelder loszueisen oder wirtschaftliche Interessenten zu finden. Insofern sind derartige Meldungen immer mit einer kritischen Distanz zu werten. 

Antibiotika-Einsatz – Wer hat den Schwarzen Peter?

Kategorien:  Antibiotika in der Tierzucht 

Die Bevölkerung wird durch die Diskussion um den Ge- und Missbrauch von Antibiotika teilweise schockiert, mindestens aber verunsichert. Dabei wird zunehmend auch der Einsatz dieser hochpotenten Substanzen in Tierhaltung und Tiermedizin kritisch diskutiert. So zeigte z.B. eine jüngere Studie an 832 Mastdurchgängen in 184 Betrieben Nordrhein-Westfalens, dass 92,5% aller Hähnchen während ihres kurzen Lebens von gerade einmal 35-40 Tagen (!) mit Antibiotika behandelt wurden. Teilweise wurden bis zu acht verschiedene Substanzen eingesetzt, im Durchschnitt waren es 3,4 unterschiedliche Antibiotika1.

Bayerns Aktionsbündnis gegen Antibiotikaresistenz (BAKT)

Kategorien:  Gesundheitspolitik 

Mehrfach resistente Bakterien nehmen durch unreflektierte oder unkontrollierte Anwendung in Tier- und Humanmedizin weltweit dramatisch zu. Folgen: vermeidbares Leiden, Todesfälle, längere Liegezeiten und höhere Kosten im Gesundheitssystem. Neben nationalen Initiativen hat sich nun auch in Deutschlands Süden das „Bayerische Aktionsbündnis zur Reduzierung von Antibiotikaresistenzen (BAKT)“ anlässlich des 10jährigen Bestehens des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gegründet. Ihm gehören neben den einschlägigen Ministerien und berufsständischen Vertretungen u.a der bayerische Bauernverband, der Verband der forschenden Pharmahersteller (VFA) sowie die Verbraucherzentralen an.

Aktion „Saubere Hände“ – sachgerechte Hygiene als effektives Mittel gegen Krankenhauskeime

Kategorien: AllgemeinInfektionskrankheiten Resistenzen 

Um die Erreger in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in den Griff zu bekommen gibt es ein ebenso einfaches wie effektives Mittel: Hygiene! Durch konsequente Händehygiene können Krankenhausinfektionen reduziert werden. 

Antibiotikarückstände im Abwasser

Kategorien: Umwelt Resistenzen 

Der vermehrte Einsatz von Antibiotika in Human- und Tiermedizin führt  auch zum erhöhten Ausscheiden dieser Stoffe. Folglich werden zunehmend Antibiotika in Abwässern und Böden nachgewiesen. Auch falsch entsorgte Medikamente belasten zunehmend die Umwelt. 

Antibiotikaresistente Keime in Schweinemett

Kategorien: Infektionskrankheiten Resistenzen 

Meldungen über Keime im Fleisch, gegen die keine Antibiotika helfen, sind in jüngster Zeit immer häufiger zu lesen. In diese Thematik reihen sich jetzt auch Medienberichte ein, dass der Verzehr von Schweinemett ebenfalls ein gewisses Gesundheitsrisiko mit sich bringt. Denn eine Untersuchung zeigte, dass rund 16 Prozent der genommenen Proben mit antibiotika-resistenten Keimen belastet sind1). Dies stellt ein potenzielles Risiko für den Menschen dar, denn Mett wird bekanntermaßen ja roh verzehrt.

Zu häufiger Einsatz von Antibiotika

Kategorien: Infektionskrankheiten Resistenzen 

Eine aktuelle Auswertung der Verordnungsdaten von Antibiotika zeigt, dass Kinder, die an einer Mittelohrentzündung erkranken, immer häufiger chemische Antibiotika verschrieben bekommen. In diesem Zusammenhang warnt die Techniker Krankenkasse (TK) vor einem zu leichtfertigen Umgang mit Antibiotika-Verordnungen.1