10-Punkte-Plan zur Vermeidung von Antibiotika-Resistenzen: Bundesgesundheitsminister Gröhes Ankündigungen – kritisch gewürdigt…

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Wenn heutzutage Minister und Ministerinnen zu bedeutsamen Problemen länger schweigen und danach Vorschläge zur Behebung vorlegen, so werden häufig bedeutungsschwangere 10-Punkte-Programme lanciert. Damit die Öffentlichkeit merke, dass man sich tatsächlich „mit großem Ernst“ einer wichtigen Sache annehmen wolle. So verbreitete der damalige Verbraucherschutzminister Seehofer schon bei den ersten großen Gammelfleisch-Vorkommnissen im Jahr 2006/2007 eine entsprechende Maßnahmenliste – von der jedoch nicht viel übrig blieb. Ähnlich war es bei seiner Nachfolgerin Ilse Aigner angesichts des Pferdefleischskandals 2012/2013 („Wer reitet so spät durch Nacht und Rind: es ist die Lasagne, diesmal ohne Rind“). Auch von dieser Liste wurde nicht viel abgearbeitet. Dabei waren die üblichen politischen Reflexe zu beobachten: Druck erzeugt Gegendruck, z.B. durch massive Gegenarbeit betroffener (Wirtschafts-) Kreise. Irgendwann ist die mediale Aufmerksamkeit dann ausgeritten – und das Problem in der öffentlichen Wahrnehmung wieder ein „Problemchen“.

Antibiotika-Einsatz in der Humanmedizin: Fehlbehandlungen und wirkungsloser Einsatz sind an der Tagesordnung…

Kategorien:  Infektionskrankheiten,  Resistenzen 

In letzter Zeit tobt in der Laienpresse wieder eine Debatte um die Frage, wer an der Misere der Resistenzentwicklung gegenüber konventionellen Antibiotika schuld sei. Als Leitmedium fungiert hierbei ein Organ der sog. Qualitätspresse, die renommierte ZEIT aus Hamburg – übrigens vom Autor dieser Zeilen seit Studienzeiten abonniert. Während einige Artikel der Serie gute Hintergrundinformationen zu Resistenzen aufzeigen, können andere Behauptungen, z. B. unter der Überschrift: „Die Rache aus dem Stall“, nicht unwidersprochen bleiben, denn die Ursache der Resistenzentwicklung kann sicher nicht nur an einer Stelle im System gesucht werden. Das zeigt auch die Vielzahl und Heftigkeit vieler Reaktionen, z. B. in den Kommentarseiten der Online-Ausgabe, darunter auch von Fachverbänden wie dem Verband der Agrarjournalisten (VDAJ) in einem offenen Brief an Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Der VDAJ nannte die o. a. Berichterstattung „reißerisch, einseitig recherchiert und ehrverletzend“.¹

Antibiotika-Resistenzen: Welche Rolle spielen Kläranlagen von Kommunen und Kliniken?

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Verfolgt man die Diskussion über die dramatische Zunahme von Resistenzen gegenüber chemisch-synthetischen Antibiotika, so mutet manche Äußerung an, als ginge es darum, den „Schwarzen Peter“ zwischen der Humanmedizin und der Landwirtschaft/Veterinärmedizin hin- und herzuschieben (siehe die durchaus einseitige Entschließung des 72. Bayerischen Ärztetages – s. hier). Dabei ist der Sachverhalt – wie so häufig – komplexer. Aktuell wird z. B. im jüngsten deutschen Arzneiverordnungsreport über eine erneute Zunahme des Antibiotika-Verbrauches berichtet2: Die Zahl der Verordnungen stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um stolze 6,4%. Ob es zu einer Verbreitung von resistenten Keimen  über Kläranlagen kommt, ist aufgrund der stetig steigenden Antibiotika-Verordnungen eine berechtigte Frage…. 

Aktion „Saubere Hände“ – sachgerechte Hygiene als effektives Mittel gegen Krankenhauskeime

Kategorien:  Allgemein,  Infektionskrankheiten,  Resistenzen 

Um die Erreger in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in den Griff zu bekommen gibt es ein ebenso einfaches wie effektives Mittel: Hygiene! Durch konsequente Händehygiene können Krankenhausinfektionen reduziert werden. 

Antibiotikarückstände im Abwasser

Kategorien:  Umwelt,  Resistenzen 

Der vermehrte Einsatz von Antibiotika in Human- und Tiermedizin führt  auch zum erhöhten Ausscheiden dieser Stoffe. Folglich werden zunehmend Antibiotika in Abwässern und Böden nachgewiesen. Auch falsch entsorgte Medikamente belasten zunehmend die Umwelt. 

Antibiotikaresistente Keime in Schweinemett

Kategorien:  Infektionskrankheiten,  Resistenzen 

Meldungen über Keime im Fleisch, gegen die keine Antibiotika helfen, sind in jüngster Zeit immer häufiger zu lesen. In diese Thematik reihen sich jetzt auch Medienberichte ein, dass der Verzehr von Schweinemett ebenfalls ein gewisses Gesundheitsrisiko mit sich bringt. Denn eine Untersuchung zeigte, dass rund 16 Prozent der genommenen Proben mit antibiotika-resistenten Keimen belastet sind1). Dies stellt ein potenzielles Risiko für den Menschen dar, denn Mett wird bekanntermaßen ja roh verzehrt.

Sind die neuen Richtlinien für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention im Krankenhausalltag umsetzbar?

Kategorien:  Gesundheitspolitik,  Infektionskrankheiten,  Resistenzen 

Infektionen in Krankenhäusern und die Zunahme von Antibiotikaresistenz bei bestimmten Krankheitserregern bedeuten nicht nur für den Betroffenen Patienten ein hohes Maß an persönlichem Leid, auch die Krankenhausleitung wird bezüglich medizinischer und ökonomischer Sachverhalte vor eine ständige Herausforderung gestellt.

Zu häufiger Einsatz von Antibiotika

Kategorien:  Infektionskrankheiten,  Resistenzen 

Eine aktuelle Auswertung der Verordnungsdaten von Antibiotika zeigt, dass Kinder, die an einer Mittelohrentzündung erkranken, immer häufiger chemische Antibiotika verschrieben bekommen. In diesem Zusammenhang warnt die Techniker Krankenkasse (TK) vor einem zu leichtfertigen Umgang mit Antibiotika-Verordnungen.1

Häufigkeit der Antibiotika-Verordnungen bei Kindern hängt vom Wohnort ab

Kategorien:  Infektionskrankheiten,  Resistenzen 

Kinder im Süden Deutschlands erhalten weniger chemische Antibiotika als im Nordosten der Republik – dies zeigt der „Faktencheck Antibiotika“ der Bertelsmann-Stiftung, der jüngst vorgestellt wurde. Große Unterschiede im Verschreibungsverhalten konnten auch zwischen Haus- und Fachärzten gezeigt werden…