COVID-19 und Antibiotikaresistenzen

Kategorien:  Infektionskrankheiten,  Resistenzen 

Die Breitenanwendung von Antibiotika in Human- und Tiermedizin, die früher in der Landwirtschaft auch als „Leistungsförderer“* Anwendung fand, hat bekanntermaßen zu einer drastischen Zunahme von Resistenzen bei medizinisch lebenswichtigen Antibiotika geführt. Der beispiellose Siegeszug der bakterienabtötenden Substanzen führte zu einem mehr oder minder flächendeckenden und häufig unreflektierten Einsatz dieser Mittel. So wurden und werden beispielsweise viele Antibiotika auch noch heute ohne ausreichende Suche nach den auslösenden Infektionserregern und ohne gezielte Empfindlichkeitsprüfung, die man Antibiogramme nennt, eingesetzt. Durch Breitenanwendung hat man den entsprechenden Selektionsdruck auf die Bakteriengemeinschaften erhöht, sodass die empfindlichen Vertreter letztlich zurückgedrängt oder gar gänzlich eliminiert werden. Dies hat zur Folge, dass aggressivere und mehr oder weniger resistente Bakterien überleben werden. Wenn dann auch noch entgegen der bestehenden ärztlichen Leitlinien sogenannte Reserve-Antibiotika eingesetzt werden, die oft das letzte Mittel gegen resistente Bakterien sind, verengt sich Zug um Zug das mögliche Spektrum an therapeutischen Möglichkeiten, schwere bakterielle Infektionen erfolgreich zu behandeln. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht schon seit Jahren von einer dramatischen Entwicklung. 

Virus oder Bakterien: Nur die richtige Diagnose ermöglicht eine rationale Therapie!

Kategorien:  Infektionskrankheiten 

Auch im Frühjahr 2016 grassiert eine neuerliche Grippe- und Erkältungswelle in Deutschland. Nach vielen Beobachtungen waren die Erkrankungen trotz des vergleichsweise milden Wetters in vielen Regionen häufiger und klinisch ausgeprägter als in den Vorjahren. Bei hartnäckigen Erkältungen stellt sich in der Arztpraxis umso häufiger die Frage: Ist ein Antibiotika-Einsatz sinnvoll oder nutzlos, weil die zugrunde liegende Erkrankung ausschließlich durch Viren verursacht wird? Daten über einen neuen Bluttest wecken Hoffnung, dass bald eine schnelle Abklärung möglich wird, ob Viren oder Bakterien den Infekt verursachen.

Vorsicht beim Einsatz von Nasensprays – Anwendungsdauer begrenzen und auf Hygiene achten!

Kategorien:  Atemwegsinfekte,  Forschung 

Wer aufgrund einer starken Erkältung mit juckender und verstopfter Nase kaum noch durchatmen kann, der greift zur Linderung der Beschwerden gerne zu abschwellenden und teilweise pflegenden Nasensprays. Doch diese sind für Betroffene nicht nur Segen: Zwar wissen die meisten Patienten, dass gerade abschwellende Präparate zu einem Gewöhnungseffekt führen können und bei dauerhaftem Einsatz die Nasenschleimhaut nachhaltig schädigen können. Was jedoch wahrscheinlich weniger bekannt ist: Eine regelmäßige Anwendung von Nasensprays birgt zudem die Gefahr, sich immer wieder neu mit den Krankheitserregern zu infizieren. Denn aktuelle Ergebnisse einer australischen Studie1 bestätigen, dass sich eine Vielzahl von Bakterien auf dem Sprühkopf von steroidhaltigen Nasensprays tummeln… 

Bayerns Aktionsbündnis gegen Antibiotikaresistenz (BAKT)

Kategorien:  Gesundheitspolitik 

Mehrfach resistente Bakterien nehmen durch unreflektierte oder unkontrollierte Anwendung in Tier- und Humanmedizin weltweit dramatisch zu. Folgen: vermeidbares Leiden, Todesfälle, längere Liegezeiten und höhere Kosten im Gesundheitssystem. Neben nationalen Initiativen hat sich nun auch in Deutschlands Süden das „Bayerische Aktionsbündnis zur Reduzierung von Antibiotikaresistenzen (BAKT)“ anlässlich des 10jährigen Bestehens des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gegründet. Ihm gehören neben den einschlägigen Ministerien und berufsständischen Vertretungen u.a der bayerische Bauernverband, der Verband der forschenden Pharmahersteller (VFA) sowie die Verbraucherzentralen an.

Sind die neuen Richtlinien für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention im Krankenhausalltag umsetzbar?

Kategorien:  Gesundheitspolitik,  Infektionskrankheiten,  Resistenzen 

Infektionen in Krankenhäusern und die Zunahme von Antibiotikaresistenz bei bestimmten Krankheitserregern bedeuten nicht nur für den Betroffenen Patienten ein hohes Maß an persönlichem Leid, auch die Krankenhausleitung wird bezüglich medizinischer und ökonomischer Sachverhalte vor eine ständige Herausforderung gestellt.

Zu häufiger Einsatz von Antibiotika

Kategorien:  Infektionskrankheiten,  Resistenzen 

Eine aktuelle Auswertung der Verordnungsdaten von Antibiotika zeigt, dass Kinder, die an einer Mittelohrentzündung erkranken, immer häufiger chemische Antibiotika verschrieben bekommen. In diesem Zusammenhang warnt die Techniker Krankenkasse (TK) vor einem zu leichtfertigen Umgang mit Antibiotika-Verordnungen.1

Erreger der Geschlechtskrankheit Gonorrhoe zunehmend gegen Antibiotika resistent

Kategorien:  Infektionskrankheiten 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht gerade verstärkt darauf aufmerksam, dass es für Millionen von Menschen, die sich mit der Geschlechtskrankheit Gonorrhoe (besser bekannt als Tripper) infiziert haben, in absehbarer Zeit keine Heilung mehr geben könnte.