Erkältungshusten – Behandlung

Der Erkältungshusten dient dem Körper dazu, Schleim und Krankheitserreger schnellstmöglich aus den Atemwegen zu entfernen und muss nicht zwingend behandelt werden. Viele Betroffene empfinden die Hustenattacken jedoch als sehr belastend. Verschiedene allgemeine Maßnahmen und pflanzliche Arzneimittel können auf schonende und verträgliche Weise die Beschwerden lindern und die Krankheitsdauer verkürzen.

Generell ist es ratsam, wie bei anderen Erkältungsbeschwerden auch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Sie wirkt der Austrocknung der Schleimhäute entgegen und fördert die Verflüssigung des Schleims in den Atemwegen. Neben Wasser oder Suppe gibt es hier auch eine Vielzahl von Hustentees, die je nach enthaltenen Heilpflanzen entweder den Schleim lösen (z.B. Thymian oder Anis) oder den Hustenreiz lindern sollen (z.B. Eibisch). Es empfiehlt sich, am besten über den Tag verteilt immer wieder kleine Schlucke aufzunehmen.

Auch das Lutschen von Hustenbonbons – möglichst zuckerfreie Sorten wählen – kann je nach Inhaltsstoffen entweder dazu beitragen, festsitzenden Schleim zu lösen oder den Hustenreiz zu lindern. Eine hohe Luftfeuchtigkeit in den Räumen bringt jetzt ebenfalls Erleichterung. Daher regelmäßig kurz lüften und nasse Tücher aufhängen oder eine Schale mit Wasser auf die Heizkörper stellen. Inhalieren hilft bei trockenem Reizhusten die Schleimhäute zu befeuchten und den Hustenreiz zu lindern. Ist der Husten von Auswurf begleitet, wird durch regelmäßige Inhalationen der zähe Schleim verflüssigt. Das heiße Wasser kann mit verschiedenen Zusätzen wie z.B. Kamille angereichert werden.

Arzneipflanzen können auch in Form von Tropfen oder Säften (Apotheke) zum Einsatz kommen. So kann zum Beispiel bei schleimigem Husten Andornkraut (Marrubium vulgare) in Form von Tropfen eingenommen werden. Die Heilpflanze verflüssigt zähen Schleim, der dann leichter abtransportiert und abgehustet werden kann. Andornkraut wirkt außerdem leicht schmerzlindernd sowie krampflösend und trägt so zur Verbesserung des Wohlbefindens bei. Aufgrund seiner herausragenden historischen Bedeutung sowie der umfangreichen Dokumentation seiner Wirkungen wurde der Andorn von Wissenschaftlern der Universität Würzburg („Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“) zur „Arzneipflanze des Jahres 2018“ gewählt. Generell eignen sich bei Husten Pflanzen, die sogenannte Saponine enthalten, besonders gut zur Schleimlösung. Saponine stimulieren bestimmte Nervenendigungen im Magen, sodass in den Bronchien vermehrt Schleim gebildet wird. Dies steigert die Aktivität der Flimmerhärchen, wodurch der Abtransport des Schleims gefördert wird. Besonders gut untersucht sind Efeublätter, Süßholzwurzel und Primelwurzel mit besonders viel Saponinen.
Bei trockenem Husten kann Hustensaft mit Eibisch Linderung verschaffen. Seine Schleimstoffe legen sich wie eine Schutzschicht über die Schleimhaut und beruhigen diese.

Hält der Husten über einen längeren Zeitraum an oder treten zusätzlich Fieber und Schmerzen auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

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